Samstag, 31. Dezember 2011

Unser Weihnachten in Bangalore


Viele fragen sich bestimmt, wie wir denn jetzt eigentlich Weihnachten gefeiert haben? Und wir müssen sagen, es war schon ganz anders als das gewohnte, winterliche Weihnachten, aber dieses Mal wird uns mit Sicherheit in Erinnerung bleiben.

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Am 22. Dezember nachts haben wir den Schlafbus in Pondicherry genommen… Diese Schlafbusse kannten wir vorher nicht und verdienen deshalb eine konkretere Beschreibung: Sie sind unglaublich groß und man erreicht über einen schmalen Gang die Betten. Zur Rechten befinden sich die Einzelbetten, welche wirklich sehr eng und klein sind, und zur Linken befinden sich die Doppelbetten (welche wir eindeutig bevorzugen). Um es sich besser vorzustellen, hier ein kleiner Eindruck:


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Nach einer durchgeschüttelten und eher ungemütlichen Nacht erreichten wir dann Bangalore am morgen. Bangalore ist die drittgrößte indische Stadt mit rund 5 Millionen Einwohnern. Nachdem wir über die ziemlich dreckige Gegend unseres Hotels erschrocken waren, freundeten wir uns aber schon bald mit dem netten Hotelpersonal an und auch unsere Zimmer waren top.

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(An dieser Stelle können wir gleich die offizielle Empfehlung für das “TAP Goldcrest Hotel Bangalore” ausprechen- auf Wunsch des Hotelinhabers natürlich).
Im Hotel haben wir uns dann mit Mona und Lena von NMCT und Lena und Annik von JKS im Hotel getroffen und wir mussten uns natürlich gleich über alles, was in der letzten Zeit passiert war, austauschen.

Um von A nach B zu kommen waren wir meistens mit der Autorikscha unterwegs. Ständig wurden wir von den Fahrern übers Ohr gehauen, doch dank knallharter Verhandlungen haben wir dann doch teilweise noch einen akzeptablen Preis bekommen. Ein kleiner Eindruck unserer Rikschafahrten…

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Der eine Rikschfahrer hatte leider keinen Sprit mehr, weshalb ein anderer ihn ca einen Kilometer lang schieben mussste- mit dem Fuß versteht sich!

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Teilweise waren wir auch einfach ein bissch geizig und sind zu sechst in einer Rikscha gefahren, war auf jeden Fall kuschelig.
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Wofür sich Bangalore eindeutig eignet ist: Shoppen… und das haben wir aus ausgiebig getan. Nach und nach haben wir so ziemlich jede Mall abgeklappert und dort auch fleißig unser Geld gelassen. Es war ein unglaublich tolles Gefühl nach drei Monaten traditioneller indischer Kleidung wieder in T-Shirt und Jeans schlüpfen zu können.

Neben unserer Einkaufswut haben wir aber die Kultur auch nicht zu kurz kommen lassen. Wir haben den Tipu Sultan’s Palace angesehen (was sich allerdings eher als Flop herausstellte), das Fort, den Bangalore City Palace und den botanischen Garten besucht.

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In letzterem haben wir am 24. Dezember auch Weihnachten gefeiert. Nach kurzer Suche hatten wir einen kleinen Baum ausgesucht, den wir dann mit vorher gebastelten Pappsternen und Kerzen dekorierten. Mit schönen und Schrottwichtelgeschenken haben wir uns dann gegenseitig beschenkt. Annik konnte die Spannung kaum aushalten und unterhielt uns dabei mit ihren ungeduldigen Kommentaren: “Wann bescheren wir denn jetzt endlich mal?”

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Außerdem wurde die Weihnachtsstimmung zusätzlich durch stimmungsvolle Musik aus dem Handy gefördert, durch mitgebrachte Snacks, Lebkuchen und einem fröhlichen “Oh Tannenbaum” vollendet. Wir hatten ein super lustiges und anderes Weihnachten, was wir nie mehr vergessen werden.

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Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr, wir melden uns dann wieder,

Eure

Johanna und Ronja

Montag, 19. Dezember 2011

Es weihnachtet sehr!

 

Das Motto unseres “weltwärts”- Einsatzes lautet: Bridgebuilder (Brückenbauer) zu sein. Wir sollen eine Brücke zwischen Indien und Deutschland bauen, zwischen beiden Kulturen und dadurch beidseitig einen Austausch fördern.
Genau das haben wir am vergangenen Samstag, den 17.12.11 getan:

Wir haben Weihnachten gefeiert

Okay, okay, es war vielleicht einen bisschen zu früh…. Da es aber am Tag darauf zurück nach Pondicherry ging, und wir uns erst im nächsten Jahr wieder in Kattumannar Koil blicken lassen werden, haben wir kurzerhand das Datum verschoben, um mit unseren lieben Tuition Class- Kindern die deutsche Tradition aufleben zu lassen.

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Bereits eine Woche zuvor haben wir mit der Planung begonnen, aber was braucht man eigentlich für eine indisch- deutsche Weihnachtsfeiert?

Das mit dem Tannenbaum gestaltete sich etwas schwieriger… was aber nicht heißen sollte, dass wir diese Tradition komplett ins Wasser fallen lassen würden. Wenn schon keinen Tannenbaum, dann wenigstens den Schmuck! Dieser sollte aus Pappsternen bestehen. Die Pappe war schon vorhanden. Erster Punkt:
Abgehakt!

Aber was noch? Ein Festmahl sollte her, bestehend aus zahlreichen Plätzchen (als Good day- Kekse getarnt). Als wir uns mit 10 Kekspackungen bewaffnet hatten war auch der zweite Punkt… Abgehakt!

IMG_2269 (684x1024)Nun… aber zu einem traditionellen Weihnachtsfest gehören eben auch Geschenke. Da wir in sowohl in der Tuition Class als auch in der Schule ständig von “Miss, Miss! No pen!” geplagt werden, haben wir diesen besonderen Tag genutzt um die Kleinen mit Stiften auszustatten.
Zusammen mit Selvarkumar machten wir dann einen kleinen Laden unsicher, in dem wir 40 nagelneue Stifte erstanden. Wir sind gespannt, wie lange sie uns erhalten bleiben, denn die indischen Kinder gehen doch recht fahrlässig mit ihren Habseligkeiten um.
Alle 40 Stifte mussten aber auch verpackt werden. In einer nachmittaglichen Einpack- Aktion optimierten wir unsere Verpackungstechniken und schnitten nahezu unendlich viele Pappquadrate für die Sterndekoration aus.
Nun, mit den Stiften und der Pappe war dann auch der dritte Punkt:
Abgehakt!


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In den letzten zwei Wochen hatten wir schon fleißig Weihnachtlieder mit den Kindern geübt, darunter: “Jingle Bells”, “Rudolph the red-nosed reindeer”, “We wish you a merry christmas” und sogar ein deutsches Lied: “Es schneit!” inclusive indischer Ausprache ( “Das mist, das mist, das mist ihr einfach seyn”), welche doch sehr zu unserer Unterhaltung beigetragen hat.
Da es in Indien aber doch alles immer etwas lauter und schriller zugeht, wurde unsere Vorweihnachtszeit weniger besinnlich und doch eher zu einer ausgelassen Weihnachtsparty, wenn die Kinder inbrünstig anfingen ihre neu gelernten Weihnachtslieder zu schmettern.
Nun gut, damit war dann auch der vierte Punkt:
Abgehakt!

Damit wir hier jetzt nicht total abschweifen, lassen wir lieber Bilder unsere Weihnachtsfeier erzählen und halten uns dezent zurück.
Allerdings müssen wir uns gleich am Anfang entschuldigen, dass sie qualtitativ relativ schlecht sind, weil wir während unserer “Christmas function” alles andere zu tun hatten außer Bilder zu machen. Dennoch: Viel Spaß!

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Wärend Ronja drinnen noch die restlichen Vorbereitungen vollendet, warten die Kinder gespannt vor der Tür und fragen sich, was gleich passieren wird.

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Nithiya platzt schon vor Vorfreude, Ronja versucht eine halbwegs besinnliche Stimmung zustande zu bekommen… Betonung auf halbwegs.

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Halbwegs weihnachtliche Stimmung. Miss Johanna erzählt die Weihachtsgeschichte in abgespeckter Version, Paramasivam sagt “Twinkle, twinkle, little Star” auf, und wir geben unsere Weihnachtlieder zum Besten.

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Dieser große, entzückende Pappstern war unser Tannenbaumersatz, die kleinen Sterne haben die Kinder in einer ziemlich chaotischen Bastelaktion mit Ronja und 4 Scheren erstellt. Sind aber gelungen, oder?

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Stolze Besitzer von Sternen und Stiften, es scheint, als wäre die Weihnachtsfeier gut angekommen

Wir wünschen Euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Wir werden Weihnachten zusammen mit Mona, Lena B. , Annik und Lena A. in Bangalore feiern, worauf wir uns schon sehr freuen! Bis bald wieder,

Eure Johanna & Ronja

Sonntag, 27. November 2011

Menschen, mit denen wir unsere Zeit in Indien erleben…


Da wir nun schon eine ganze Weile in Indien sind, möchten wir euch nun mal die Leute vorstellen, mit denen wir hier so zu tun haben:

...in Pondicherry
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Unser Director Sir ist für uns eine unbeschreibliche Person: Mittlerweile fragen wir uns wirklich, ob und wann er eigentlich schläft, weil er so viel Arbeit hat! Abgesehen davon, dass er das Oberhaupt der Organisation REAL ist und deshalb oftmals auf verschiedene Dörfer fährt und an Meetings teilnimmt, ist er zusätzlich in das politische Geschehen seines Heimatdorfes involviert. Und nicht zu vergessen: Er hat auch eine Familie! Und er hat zwei deutsche Freiwillige, um deren Probleme er sich immer sehr fürsorglich kümmert. Alles in allem also eine sehr nette, aufmerksame und bewundernswerte Person!


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Unsere unglaublich liebenswerte Mentorin Jeeva, die mittlerweile zu einer guten Freundin geworden ist. Sie ist 26 Jahre alt und arbeitet bei REAL in Pondicherry. Mit ihrem Mann und ihrer Mutter wohnt sie in einer schönen Wohnung, wo wir sie auch schon besucht haben um zusammen UNO oder Business (indisches Monopoly) zu spielen. Wenn wir irgendein Problem haben, können wir uns immer an sie wenden, da sie sehr modern ist. Aber nicht nur wir lernen von ihr, sondern auch sie von uns. Unser nächstes Vorhaben ist es nämlich, ihr skypen beizubringen, damit wir auch in Deutschland noch Kontakt halten können.






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Nicht zu vergessen ist hier unsere herzensgute „Aunty“. Sie ist unsere Nachbarin, aber zugleich wie Mama, Oma und Tante zusammen. Denn wir fühlen uns bei ihr bestens aufgehoben, da sie sich super um uns kümmert: Sie kocht Essen wie in einem indischen 5-Sterne Hotel und wir hatten sogar schon die Ehre, mit ihr zu kochen, was auch nur 2 ½ Stunden gedauert hat;) Danach haben wir auch gut gerochen, weil ganze drei KnoblauchKNOLLEN (!!!) an unserem Essen waren. Aufgrund der Sprachbarriere hat Johanna das Essen leider etwas versaut, aber unsere gut Aunty konnte noch alles retten! Außerdem mussten wir vor Glück fast weinen, als sich herausgestellt hat, dass unsere Aunty eine Waschmaschine besitzt und unsere Wäsche nach über zwei Monaten endlich mal wieder eine Grundreinigung bekommen hat.
 





Hier einer unserer Fahrer, Ramesh. Immer wieder fragen wir uns, wie er die Tücken des indischen Straßenverkehrs meistert, da der Verkehr schlichtweg unübersichtlich und chaotisch ist. Als er erfahren hat, dass wir einen Füherschein haben, wollte er uns auch mal fahren lassen, aber das haben wir dankend abgelehnt.
Er ist nicht nur Experte im Durchschlängeln durch stehende Fahrzeuge, er weiß auch, wie man ohne aus dem Auto zu steigen ein Einfahrtstor öffnet: Man fährt langsam gegen das Tor... wartet.... fährt wieder langsam gegen das Tor... und... fährt danach gemütlich durch das mit der Stoßstange geöffnete Tor hindurch.

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…in Kattumannar Koil
IMG_1816Im „Dorf“ passt Vijaya auf uns auf. Sie geht manchmal mit in unseren Unterricht um zu übersetzen, sie kocht für uns, geht mit uns Einkaufen und sie bringt uns Tamil bei. Den größten Spaß haben wir zusammen, wenn wir Halli Galli spielen, oder sie eine von Johanna mitgebrachte deutsche Buchstabbensuppe voller Begeisterung genießen.
















Und das hier, das ist Vijayas Bruder, Hari. Beide Wohnen im Gebäude des REAL – Offices und wir sehen sie also täglich. Hari ist 22 Jahre alt, studiert Computer Engeneering und ist auch leidenschaftlicher Halli Galli spieler. Hari ist immer gut gelaunt und es ist total nett, dass er uns oft das Essen nach oben in die Wohnung bringt, selbst bei Regen.

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Selvarkumar ist unserer selbst ernannter CIMG2004
dritt- Mentor. Er ist Projektkoordinator in Kattumannar Koil und er ist noch ziemlich jung, 27 Jahre alt. Er spricht gut Englisch und ist sehr weltoffen, da er bereits in dem Touristenort Mamalapuram arbeitete und schon mit Ausländern zu tun hatte. Wir können ihn immer anrufen, wenn zum Beispiel der Rikschafahrer zu spät kommt oder der Strom abends ausfällt. Wir sind sehr dankbar, dass wir ihn als weiteren Ansprechpartner haben.


And last but not least Sankari, sie arbeitet auch bei REAL und wir sehen sie fast jeden Tag. Sie kann zwar nicht so gut Englisch, aber wir verstehen uns mit Händen und Füßen und sie ist einfach nur lieb. Sie kann tolle Rangoli (indische Mandalas) malen. An Diwali hat sie uns noch abends zu sich nach Hause eingeladen, wo wir zusammen mit ihrer Familie Feuerwerke losgelassen haben und Mehindi (Hennatatoos) bekommen haben.


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Wir hoffen es wird deutlich: Wir haben wirklich tolle Menschen um uns herum, wir sind bestens aufgehoben und wir sind sehr glücklich hier.

 
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Samstag, 12. November 2011

Geburtstag in Indien

...ein Vor- und ein Nachtrag:

Geburtstage in Indien sind etwas besonderes...deshalb haben sie einen Blogeintrag verdient!

Wie ihr alle wisst, ist Ronjas Geburtstag schon eine Weile her und bis zu Johannas Geburtstag sind es noch ein paar Tage, aber dennoch sind beide gebührend gefeiert worden!

Ronja hatte am 22.September Geburtstag und mit einer Überraschungsparty im Office hatte sie nicht gerechnet. Wie in Deutschland gibt es Kuchen (Kalorienbombe ohne gleichen!), aber nicht nur irgendeinen, sondern speziell für DAS Geburtstagskind. Ganz nach der indischen Tradition wird das Geburtstagskind dann mit diesem gefüttert, wonach man etwas viel von der Sahne im Gesicht hat. Macht nichts, wird abgeleckt und dann wird der Kuchen geschnitten und an alle Mitarbeiter verteilt.





Desweiteren gibt es Blumen und wertvolle Schals, wobei das Nicht-Geburtstagskind nie vergessen wird, denn niemand soll traurig sein;) 









Ein Highlight an Ronjas Geburtstag war die Einladung des Director Sir's zu sich nach Hause. Dort wurden wir von seiner Familie empfangen und es gab mal wieder Kuchen...
Die beiden Söhne Thomson und Samson zündeten eine entzückende Plastikkerze in Form einer Lotusblume an, die sich eine halbe Stunde lange öffnete, drehte, Musik abspiele und auch noch unkontrolliert brannte, sodass das Plastik geschmolzen ist. Dadurch ist die Tischdecke angebrannt und man hatte einiges zu tun, um das Spektakel im Zaum zu halten. Als der ganze Spuk vorbei war, wurde eine Konfettibombe entzündet, die auch noch Minuten danach ihre Spuren auf Gesicht und Haaren aller Beteiligten hinterließ. Nach der Vorspeise gab es mal wieder so viel zum Essen, dass wir fast geplatzt wären, aber zum Glück kenne wir das Wort „pothum“, zu deutsch: GENUGAlles in allem ein unvergesslicher 19.Geburtstag!




Heute ist der 12.11.2011 und wir feiern „Johanna's advanced 20th Birthday“...

Ronja wusste natürlich schon am Morgen Bescheid und wäre vor Freude fast geplatzt, während sie noch versucht hat, Johanna zu einem hübscheren Outfit zu bekehren (was leider missglückt ist). Im Office angekommen war erst mal nichts anders als sonst, bis Johanna irgendwann feststellte, dass sich die Mitarbeiter heute besonders oft anlächeln und verheißungsvolle Blicke tauschen. Ronja tat so, als wüsste sie von nichts und dann ging es los...
Eine weitere Torte, ein weiterer Schal und Geburtstagsglückwünsche im Vorraus. Das obligatorische Gruppenbild darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen.
Und was auch dazu gehört: Das Geburtstagskind verteilt Süßigkeiten (welche Ronja am Morgen heimlich mitgeschmuggelt hat). Dabei ist Johanna ganz nach indischem Motto vorgegangen: Take minimum two!


Heute abend sind wir wieder bei unserem Director Sir eingeladen und schon ganz gespannt auf weitere Überraschungen. Danach fahren wir mit dem Schlafbus nach Coimbatore in das KKID, zum 6-tägigen Zwischenseminar, wo wir alle anderen Freiwilligen treffen.

An dieser Stelle möchten wir uns noch ganz herzlich bei unseren indischen Freunden bedanken (wir wissen, dass Jeeva den Blog immer fleißig ließt und übersetzt):
We thank you for your efforts and that you always suprise us with your Birthdayparties. Be sure, we will never forget our Indian Birthdays:)

Auch, wenn die letzte Woche in Kattumannar Koil nicht unbedingt einfach war (Probleme mit Schimmel, Toilette, kaputtem Laptop und Regensaison), wir fühlen uns wohl und sind glücklich hier. Letzte Woche haben wir im Office in Pondicherry gearbeitet und dort Jeeva unterstützt und ein Food- Processing-Projekt besucht.
Liebe Grüße an alle zu Hause, wir melden uns bald wieder und übrigens haben wir gerade schönes, sonniges Wetter...ätsch!

Ps: An dieser Stelle möchte ich (Johanna) mich noch für die vielen Briefe und Pakete bedanken, die fast jeden Tag bei REAL eintrudeln;) Ich freue mich sehr darüber, dass mir so viele Leute eine Freude machen wollen und an mich denken. Einige Geschenke kann ich leider auch erst nach dem Seminar auspacken, weil ich nicht allen mit nach Coimbatore nehmen kann, aber dann habe ich nächste Woche auch noch ein paar Überraschungen. DANKE!



Dienstag, 11. Oktober 2011

Ein ganz normaler Tag in Kattumannar Koil

Damit Ihr euch vorstellen könnt, wie so ein ganz normaler Tag in Indien als Freiwillige bei REAL aussieht, haben wir den heutigen Tag einmal mit der Kamera begleitet. Und los gehts!



08:00 Der Wecker klingelt. Nur eine Person steht auf, Johanna. Ronja schafft es einfach nicht...


 08:15 Dank unserem Umzug, ein Stockwerk höher, bleibt uns nun das morgendliche "Über-den-Hof-Laufen" erspart und wir können ganz entspannt in unserem Apartment duschen- meistens aber im Dunkeln, da der Strom um diese Uhrzeit auch noch nicht so ganz auf den Beinen ist.


08:30 Nach einem wunderbar herzhaften, indischen, warmen Frühstück (meist auch relativ scharf), welches unsere Mentorin Vijaya für uns zubereitet, waschen wir unsere Teller und machen uns für den  Unterricht in der Schule fertig.


09:10 Wir verlassen unser Apartment (Blick aus der Haustür) und machen uns auf den Weg zur Schule...


 09:15 ...ABER! Nicht vergessen, der Eintrag in das "Movement-Register"


09:15 Der "Schulbus", die Auto- Rikscha, die uns überall hin bringt. Zeit zum wach werden.


09:20 Die Straßen von Kattumannar Koil lassen uns jedes Mal aufs Neue staunen.


 09:30 Pünktlich zum Morning-Prayer kommen wir in unserer Schule in Nattarmangalam, einem Dorf in der Nähe von Kattumannar Koil an.



09:45 Die erste Unterrichtsstunde beginnt, heute haben wir die 6. Klasse und nehmen Verben und Possessivpronomen durch. (Dass sich die Kinder melden, ist übrigens unsere Errungenschaft. Es klappt zwar noch nicht ganz so gut, die Kinder sind zu euphorisch wenn sie die richtige Antwort wissen und brüllen sie meistens rein, aber Besserung ist in Sicht)


Miss Johanna bringt den "If you're happy"- Song bei. (Für die Jungs gibt es nichts Wichtigeres, als zu überprüfen, ob sie auch auf dem Bild drauf sind)


11:00 Tea- Break. Im Lehrerzimmer nehmen wir zusammen mit dem Schuldirektor und unserer Mentorin Vijaya "Chai" zu uns. - Wobei Vijaya gerne betont, dass dieser doch ein wenig zu wässrig sei und sie ihn mit mehr Milch zubereitet. Das stimmt wohl, aber wir genießen die Pause trotzdem.


11:10 So sieht sie aus, die indische Schule, die Pause ist vorbei und wir begeben uns in den nächsten Klassenraum, zur 7. Klasse. Derzeit unterrichten wir noch zu zweit, in den nächsten Tagen aber schon werden wir nur noch die 6ten Klassen zusammen unterrichten. Die anderen (7. und 8. Klasse) werden wir aufteilen, da, wie man auf dem Foto bestimmt erkennt, 38 Kinder doch sehr viele sind.


12:30 Unterrichtsende, wir fahren zurück in unser Apartment. Dort gibt es wieder ein typisch indisches Mittagessen mit Reis, Sambar und- für die Gesundheit- immer etwas Rohkost.


 15:00 Nach einer ordentlichen Pause, E- Mails checken (dank Surfstick), lesen und ausruhen geht es weiter... Der Chai darf auch diesmal nicht fehlen- mit viel Milch ;)


... der nächste Unterricht möchte vorbereitet werden. Zunächst werten wir den Vorherigen aus, dokumentieren was wir so gemacht haben und denken uns Neues für die "Tuition Class" (Nachhilfeunterricht) am Abend aus.


16:20  Meistens legt Johanna ihre Skypetermine optimalst kurz vor Abflug, sodass nur wenige Minuten für den Kontakt nach Hause via Internet bleiben. (natürlich ist hier nur der Gesprächspartner aus Deutschland dran Schuld!)

16:30 Unser Rikscha- Fahrer holt uns ab, um uns wieder nach Nattarmangalam zu fahren, zur Tuition Class. Im Folgenden ein paar Eindrücke von unserem Schulweg.

Knapp aber passt schon.

Es gibt nichts, was man auf indischen Straßen nicht sieht.

Gemüseladen

Wohin mit dem Müll? - In den Fluss.

Wie eine Fatamorgana erhebt sich das neu gebaute Engineering- College.

 17:00 Beginn des Englischunterrichts in der Tuition Class


 Da die Kinder gerade erst von der Schule kommen, fangen wir mit einem Spiel an, um sie ein bisschen auszupowern. Ein sehr bekanntes Spiel aus dem Sportunterricht bietet sich dabei besonders an...

"Are you scared of monsters??"

"Noooooo! "

Unsere selbst ausgedachte indische Vereinfachung von
"Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" kommt sehr gut an
 Wer hat Angst vor der weißen Frau fanden wir nicht so cool.
Wird jedenfalls mit Begeisterung aufgenommen, wie man sieht




18: 30 Mit einem lauten "Thank you, Miss!" verabschieden sich die indischen Kinder von uns. Zur Erinnerung wurde das extra noch mal an die Wand gemalt- übrigens unter der einzigen Lampe im ganzen Gebäude, was uns das Unterrichten ab 6 Uhr abends nicht immer leicht macht. Es ist generell schon nicht sehr hell, und wenn dann mal der Strom ausfällt sitzt man im Dunkeln- aber das ist auch irgendwie egal. Dann macht man halt weiter ohne sehen zu können.



18:45 Sieht aus wie mitten in der Nacht, aber es ist noch nicht so weit. Wir kommen zurück, bekommen Abendessen, bereiten den Unterricht nach und vor, machen seit Kurzem Sport auf unserem Zimmer und pflegen den Kontakt nach Hause. Nach unserer allabendlichen Dexter- Folge können wir dann glücklich und zufrieden unter unserem Moskitonetz einschlafen.

Eine gute Nacht wünschen Johanna und Ronja!