Samstag, 31. Dezember 2011

Unser Weihnachten in Bangalore


Viele fragen sich bestimmt, wie wir denn jetzt eigentlich Weihnachten gefeiert haben? Und wir müssen sagen, es war schon ganz anders als das gewohnte, winterliche Weihnachten, aber dieses Mal wird uns mit Sicherheit in Erinnerung bleiben.

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Am 22. Dezember nachts haben wir den Schlafbus in Pondicherry genommen… Diese Schlafbusse kannten wir vorher nicht und verdienen deshalb eine konkretere Beschreibung: Sie sind unglaublich groß und man erreicht über einen schmalen Gang die Betten. Zur Rechten befinden sich die Einzelbetten, welche wirklich sehr eng und klein sind, und zur Linken befinden sich die Doppelbetten (welche wir eindeutig bevorzugen). Um es sich besser vorzustellen, hier ein kleiner Eindruck:


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Nach einer durchgeschüttelten und eher ungemütlichen Nacht erreichten wir dann Bangalore am morgen. Bangalore ist die drittgrößte indische Stadt mit rund 5 Millionen Einwohnern. Nachdem wir über die ziemlich dreckige Gegend unseres Hotels erschrocken waren, freundeten wir uns aber schon bald mit dem netten Hotelpersonal an und auch unsere Zimmer waren top.

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(An dieser Stelle können wir gleich die offizielle Empfehlung für das “TAP Goldcrest Hotel Bangalore” ausprechen- auf Wunsch des Hotelinhabers natürlich).
Im Hotel haben wir uns dann mit Mona und Lena von NMCT und Lena und Annik von JKS im Hotel getroffen und wir mussten uns natürlich gleich über alles, was in der letzten Zeit passiert war, austauschen.

Um von A nach B zu kommen waren wir meistens mit der Autorikscha unterwegs. Ständig wurden wir von den Fahrern übers Ohr gehauen, doch dank knallharter Verhandlungen haben wir dann doch teilweise noch einen akzeptablen Preis bekommen. Ein kleiner Eindruck unserer Rikschafahrten…

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Der eine Rikschfahrer hatte leider keinen Sprit mehr, weshalb ein anderer ihn ca einen Kilometer lang schieben mussste- mit dem Fuß versteht sich!

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Teilweise waren wir auch einfach ein bissch geizig und sind zu sechst in einer Rikscha gefahren, war auf jeden Fall kuschelig.
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Wofür sich Bangalore eindeutig eignet ist: Shoppen… und das haben wir aus ausgiebig getan. Nach und nach haben wir so ziemlich jede Mall abgeklappert und dort auch fleißig unser Geld gelassen. Es war ein unglaublich tolles Gefühl nach drei Monaten traditioneller indischer Kleidung wieder in T-Shirt und Jeans schlüpfen zu können.

Neben unserer Einkaufswut haben wir aber die Kultur auch nicht zu kurz kommen lassen. Wir haben den Tipu Sultan’s Palace angesehen (was sich allerdings eher als Flop herausstellte), das Fort, den Bangalore City Palace und den botanischen Garten besucht.

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In letzterem haben wir am 24. Dezember auch Weihnachten gefeiert. Nach kurzer Suche hatten wir einen kleinen Baum ausgesucht, den wir dann mit vorher gebastelten Pappsternen und Kerzen dekorierten. Mit schönen und Schrottwichtelgeschenken haben wir uns dann gegenseitig beschenkt. Annik konnte die Spannung kaum aushalten und unterhielt uns dabei mit ihren ungeduldigen Kommentaren: “Wann bescheren wir denn jetzt endlich mal?”

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Außerdem wurde die Weihnachtsstimmung zusätzlich durch stimmungsvolle Musik aus dem Handy gefördert, durch mitgebrachte Snacks, Lebkuchen und einem fröhlichen “Oh Tannenbaum” vollendet. Wir hatten ein super lustiges und anderes Weihnachten, was wir nie mehr vergessen werden.

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Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins neue Jahr, wir melden uns dann wieder,

Eure

Johanna und Ronja

Montag, 19. Dezember 2011

Es weihnachtet sehr!

 

Das Motto unseres “weltwärts”- Einsatzes lautet: Bridgebuilder (Brückenbauer) zu sein. Wir sollen eine Brücke zwischen Indien und Deutschland bauen, zwischen beiden Kulturen und dadurch beidseitig einen Austausch fördern.
Genau das haben wir am vergangenen Samstag, den 17.12.11 getan:

Wir haben Weihnachten gefeiert

Okay, okay, es war vielleicht einen bisschen zu früh…. Da es aber am Tag darauf zurück nach Pondicherry ging, und wir uns erst im nächsten Jahr wieder in Kattumannar Koil blicken lassen werden, haben wir kurzerhand das Datum verschoben, um mit unseren lieben Tuition Class- Kindern die deutsche Tradition aufleben zu lassen.

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Bereits eine Woche zuvor haben wir mit der Planung begonnen, aber was braucht man eigentlich für eine indisch- deutsche Weihnachtsfeiert?

Das mit dem Tannenbaum gestaltete sich etwas schwieriger… was aber nicht heißen sollte, dass wir diese Tradition komplett ins Wasser fallen lassen würden. Wenn schon keinen Tannenbaum, dann wenigstens den Schmuck! Dieser sollte aus Pappsternen bestehen. Die Pappe war schon vorhanden. Erster Punkt:
Abgehakt!

Aber was noch? Ein Festmahl sollte her, bestehend aus zahlreichen Plätzchen (als Good day- Kekse getarnt). Als wir uns mit 10 Kekspackungen bewaffnet hatten war auch der zweite Punkt… Abgehakt!

IMG_2269 (684x1024)Nun… aber zu einem traditionellen Weihnachtsfest gehören eben auch Geschenke. Da wir in sowohl in der Tuition Class als auch in der Schule ständig von “Miss, Miss! No pen!” geplagt werden, haben wir diesen besonderen Tag genutzt um die Kleinen mit Stiften auszustatten.
Zusammen mit Selvarkumar machten wir dann einen kleinen Laden unsicher, in dem wir 40 nagelneue Stifte erstanden. Wir sind gespannt, wie lange sie uns erhalten bleiben, denn die indischen Kinder gehen doch recht fahrlässig mit ihren Habseligkeiten um.
Alle 40 Stifte mussten aber auch verpackt werden. In einer nachmittaglichen Einpack- Aktion optimierten wir unsere Verpackungstechniken und schnitten nahezu unendlich viele Pappquadrate für die Sterndekoration aus.
Nun, mit den Stiften und der Pappe war dann auch der dritte Punkt:
Abgehakt!


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In den letzten zwei Wochen hatten wir schon fleißig Weihnachtlieder mit den Kindern geübt, darunter: “Jingle Bells”, “Rudolph the red-nosed reindeer”, “We wish you a merry christmas” und sogar ein deutsches Lied: “Es schneit!” inclusive indischer Ausprache ( “Das mist, das mist, das mist ihr einfach seyn”), welche doch sehr zu unserer Unterhaltung beigetragen hat.
Da es in Indien aber doch alles immer etwas lauter und schriller zugeht, wurde unsere Vorweihnachtszeit weniger besinnlich und doch eher zu einer ausgelassen Weihnachtsparty, wenn die Kinder inbrünstig anfingen ihre neu gelernten Weihnachtslieder zu schmettern.
Nun gut, damit war dann auch der vierte Punkt:
Abgehakt!

Damit wir hier jetzt nicht total abschweifen, lassen wir lieber Bilder unsere Weihnachtsfeier erzählen und halten uns dezent zurück.
Allerdings müssen wir uns gleich am Anfang entschuldigen, dass sie qualtitativ relativ schlecht sind, weil wir während unserer “Christmas function” alles andere zu tun hatten außer Bilder zu machen. Dennoch: Viel Spaß!

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Wärend Ronja drinnen noch die restlichen Vorbereitungen vollendet, warten die Kinder gespannt vor der Tür und fragen sich, was gleich passieren wird.

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Nithiya platzt schon vor Vorfreude, Ronja versucht eine halbwegs besinnliche Stimmung zustande zu bekommen… Betonung auf halbwegs.

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Halbwegs weihnachtliche Stimmung. Miss Johanna erzählt die Weihachtsgeschichte in abgespeckter Version, Paramasivam sagt “Twinkle, twinkle, little Star” auf, und wir geben unsere Weihnachtlieder zum Besten.

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Dieser große, entzückende Pappstern war unser Tannenbaumersatz, die kleinen Sterne haben die Kinder in einer ziemlich chaotischen Bastelaktion mit Ronja und 4 Scheren erstellt. Sind aber gelungen, oder?

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Stolze Besitzer von Sternen und Stiften, es scheint, als wäre die Weihnachtsfeier gut angekommen

Wir wünschen Euch ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Wir werden Weihnachten zusammen mit Mona, Lena B. , Annik und Lena A. in Bangalore feiern, worauf wir uns schon sehr freuen! Bis bald wieder,

Eure Johanna & Ronja