Dienstag, 11. Oktober 2011

Ein ganz normaler Tag in Kattumannar Koil

Damit Ihr euch vorstellen könnt, wie so ein ganz normaler Tag in Indien als Freiwillige bei REAL aussieht, haben wir den heutigen Tag einmal mit der Kamera begleitet. Und los gehts!



08:00 Der Wecker klingelt. Nur eine Person steht auf, Johanna. Ronja schafft es einfach nicht...


 08:15 Dank unserem Umzug, ein Stockwerk höher, bleibt uns nun das morgendliche "Über-den-Hof-Laufen" erspart und wir können ganz entspannt in unserem Apartment duschen- meistens aber im Dunkeln, da der Strom um diese Uhrzeit auch noch nicht so ganz auf den Beinen ist.


08:30 Nach einem wunderbar herzhaften, indischen, warmen Frühstück (meist auch relativ scharf), welches unsere Mentorin Vijaya für uns zubereitet, waschen wir unsere Teller und machen uns für den  Unterricht in der Schule fertig.


09:10 Wir verlassen unser Apartment (Blick aus der Haustür) und machen uns auf den Weg zur Schule...


 09:15 ...ABER! Nicht vergessen, der Eintrag in das "Movement-Register"


09:15 Der "Schulbus", die Auto- Rikscha, die uns überall hin bringt. Zeit zum wach werden.


09:20 Die Straßen von Kattumannar Koil lassen uns jedes Mal aufs Neue staunen.


 09:30 Pünktlich zum Morning-Prayer kommen wir in unserer Schule in Nattarmangalam, einem Dorf in der Nähe von Kattumannar Koil an.



09:45 Die erste Unterrichtsstunde beginnt, heute haben wir die 6. Klasse und nehmen Verben und Possessivpronomen durch. (Dass sich die Kinder melden, ist übrigens unsere Errungenschaft. Es klappt zwar noch nicht ganz so gut, die Kinder sind zu euphorisch wenn sie die richtige Antwort wissen und brüllen sie meistens rein, aber Besserung ist in Sicht)


Miss Johanna bringt den "If you're happy"- Song bei. (Für die Jungs gibt es nichts Wichtigeres, als zu überprüfen, ob sie auch auf dem Bild drauf sind)


11:00 Tea- Break. Im Lehrerzimmer nehmen wir zusammen mit dem Schuldirektor und unserer Mentorin Vijaya "Chai" zu uns. - Wobei Vijaya gerne betont, dass dieser doch ein wenig zu wässrig sei und sie ihn mit mehr Milch zubereitet. Das stimmt wohl, aber wir genießen die Pause trotzdem.


11:10 So sieht sie aus, die indische Schule, die Pause ist vorbei und wir begeben uns in den nächsten Klassenraum, zur 7. Klasse. Derzeit unterrichten wir noch zu zweit, in den nächsten Tagen aber schon werden wir nur noch die 6ten Klassen zusammen unterrichten. Die anderen (7. und 8. Klasse) werden wir aufteilen, da, wie man auf dem Foto bestimmt erkennt, 38 Kinder doch sehr viele sind.


12:30 Unterrichtsende, wir fahren zurück in unser Apartment. Dort gibt es wieder ein typisch indisches Mittagessen mit Reis, Sambar und- für die Gesundheit- immer etwas Rohkost.


 15:00 Nach einer ordentlichen Pause, E- Mails checken (dank Surfstick), lesen und ausruhen geht es weiter... Der Chai darf auch diesmal nicht fehlen- mit viel Milch ;)


... der nächste Unterricht möchte vorbereitet werden. Zunächst werten wir den Vorherigen aus, dokumentieren was wir so gemacht haben und denken uns Neues für die "Tuition Class" (Nachhilfeunterricht) am Abend aus.


16:20  Meistens legt Johanna ihre Skypetermine optimalst kurz vor Abflug, sodass nur wenige Minuten für den Kontakt nach Hause via Internet bleiben. (natürlich ist hier nur der Gesprächspartner aus Deutschland dran Schuld!)

16:30 Unser Rikscha- Fahrer holt uns ab, um uns wieder nach Nattarmangalam zu fahren, zur Tuition Class. Im Folgenden ein paar Eindrücke von unserem Schulweg.

Knapp aber passt schon.

Es gibt nichts, was man auf indischen Straßen nicht sieht.

Gemüseladen

Wohin mit dem Müll? - In den Fluss.

Wie eine Fatamorgana erhebt sich das neu gebaute Engineering- College.

 17:00 Beginn des Englischunterrichts in der Tuition Class


 Da die Kinder gerade erst von der Schule kommen, fangen wir mit einem Spiel an, um sie ein bisschen auszupowern. Ein sehr bekanntes Spiel aus dem Sportunterricht bietet sich dabei besonders an...

"Are you scared of monsters??"

"Noooooo! "

Unsere selbst ausgedachte indische Vereinfachung von
"Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?" kommt sehr gut an
 Wer hat Angst vor der weißen Frau fanden wir nicht so cool.
Wird jedenfalls mit Begeisterung aufgenommen, wie man sieht




18: 30 Mit einem lauten "Thank you, Miss!" verabschieden sich die indischen Kinder von uns. Zur Erinnerung wurde das extra noch mal an die Wand gemalt- übrigens unter der einzigen Lampe im ganzen Gebäude, was uns das Unterrichten ab 6 Uhr abends nicht immer leicht macht. Es ist generell schon nicht sehr hell, und wenn dann mal der Strom ausfällt sitzt man im Dunkeln- aber das ist auch irgendwie egal. Dann macht man halt weiter ohne sehen zu können.



18:45 Sieht aus wie mitten in der Nacht, aber es ist noch nicht so weit. Wir kommen zurück, bekommen Abendessen, bereiten den Unterricht nach und vor, machen seit Kurzem Sport auf unserem Zimmer und pflegen den Kontakt nach Hause. Nach unserer allabendlichen Dexter- Folge können wir dann glücklich und zufrieden unter unserem Moskitonetz einschlafen.

Eine gute Nacht wünschen Johanna und Ronja!

Samstag, 1. Oktober 2011

Das ist das Field office von REAL und der Blick von der Straße.
Links befindet sich ein größerer Raum, in dem Treffen von Selbsthilfe- Gruppen
stattfinden . Gerade aus ist das Hauptgebäude, unten befindet sich
das Büro und links hinter dem linken Haus ist unser Zimmer.
Das 2. Stockwerk wurde erst im letzten Monat gebaut, es ist noch nicht ganz fertig,
aber in den nächsten Wochen soll das fertig werden und dann haben wir eine ganze Etage für uns.
Darauf freuen wir uns sehr!

Den "Silent Fox"...

... den kennt jetzt jeder. Sogar die Lehrer machen voller
Begeisterung Gebrauch von diesem netten Begleiter.

Ein lustiges indisches Spiel, so ähnlich wie Daumendrücken

Eine indische Schule. Samstags treffen sich die Kinder hier zum
Children's Club, ausnahmsweise ohne Schuluniform.
Im Children's Club werden ähnlich wie in einer SV Probleme behandelt
und Pläne geschmiedet. Jeder Teilnehmer hat ein bestimmtes Amt, zum Beispiel gibt es
Finanzminister, Erziehungsminister, Gesundheitsminister...

Nach dem Treffen des "Ecoclubs" wird auch praktisch angepackt.

Annäherung durch den Zaun mit den Mädchen aus dem "Girls Hostel" gegenüber.



Beim "Zublinzeln" spielen...
... und das ganze Dorf spielt Zaungast.